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Theater, Tanz, Performance, Spektakel

ADRIAN SCHVARZSTEIN: »DANS«

{Straßentheater; 40 Min.}

Juan, der heißblütige Tanzstar aus dem Süden, sucht nach der Tänzerin seiner Träume. Die Straße wird zur Tanzfläche, die Musik klingt betörend und der kleine Mann bittet dich um ein Tänzchen. Dieser kann intim ausfallen – oder nicht. Paso Doble oder Rumba ganz egal, du wirst es lieben. Die Straße ist seine Kulisse und die bezaubernden Klänge aus seinem Leierkasten erzählen uns von seiner ganz speziellen Bindung zum Publikum. Allerdings gibt es noch eine kleine Unwägbarkeit: Das Publikum weiß nichts von dem Desaster, das sich gleich hier abspielen wird.

Von & mit: Adrian Schvarzstein

 

ANTAGON THEATERAKTION:»F.A.U.S.T. III - THE PRICE OF HAPPINESS - THEATER ÜBER GELD«

{Spektakel; 70 Min | ab 12 J.}

Wie weit gehen wir, um unsere Bedürfnisse zu befriedigen? Geld oder Menschlichkeit, Profit oder Glück sind längst zu Entscheidungsfragen geworden, die in dieser Inszenierung bildlich dargestellt werden. Handlungsstrang sind Szenen aus dem Urfaust sowie Faust I, umgesetzt in einer Platzbespielung auf verschiedenen Bühnen, auf beweglichen Szenenbildern, mit Stelzen und hängend über den Zuschauern in und um ein bewegliches Publikum. Ein wahrer Volksfaust ist so entstanden, der aktuelles Empfinden in Verbindung mit einem klassischen Text bringt, den alle kennen und den dennoch kaum jemand gelesen hat. In F.A.U.S.T. III wird die Lust und das Interesse daran wieder geweckt, die aktuellen Fragen gestellt, Antworten im Spiel eröffnet, und Hoffnungen eines Miteinanders und Teilens geweckt.

Von & mit: antagon theaterAKTion


CANDLELIGHT DYNAMITE: »DIE WILDEN SCHWAENE«

{Live-Hörspiel; 60 Min. ab 6 J.}

Elf Prinzen werden von ihrer bösen Stiefmutter in Schwäne verwandelt. Erlöst werden können sie allein durch die Liebe ihrer Schwester. Hans Christian Andersens Märchen wurde von Thomas Brasch frei bearbeitet, Candlelight Dynamite erzählt die Geschichte als 45-minütiges Live-Hörspiel mit wunderbaren selbstgemachten sowohl visuellen als auch akustischenErlebnissen für das Publikum.

Von & mit: Denis Geyersbach, Nadine Geyersbach, Cornelia Schäfer, Bastian Sierich

 

CANDLELIGHT DYNAMITE: » SMILE «

{Theater |hinter dem Luftschloss}

Da steh ich stumm | und relativ gerade | Aber die Welt die Sonne | Krumm und schief

Von & mit: Nadine Geyersbach und Denis Geyersbach

 

CIE. BICEPSUELLE: »LES DEUX DU STADE«

{akrobatischer Wettkampf; 50 Min | ab 8 J.}

Die Zwei aus dem Stadion, Iris Garabedian als Wonder Suzie in weißem Trainer mit roter Badekappe und Damien Morin als Super Biscotte in blau haben sich etwas vorgenommen. Ein Wettkampf mit drei Prüfungen: Irgendwo zwischen Zirkus, Sport und Reflexion. Doch wer selbst schon einmal mit einem Kater zu anspruchsvollen Leibesübungen angetreten ist, weiß spätestens dann, Sport ist Mord. Vor allem, denn der Alkohol eher viel und dauerhaft als selten im Spiel ist. Doch Super Biscotte ist zur Stelle! Er ist der perfekte Superheld und Retter in der Not! Glaubt er jedenfalls, doch es kommt ihm immer wieder etwas dazwischen: seine Faszination für rosa und Kleider und überhaupt alles Weibliche an ihm selbst. Dann lieber nochmal schnell die Muskeln spielen lassen.

Von & mit: Iris Garabedian und Damien Morin

 

CIE. BITONIO: »L'HOMME FORT«

{Marionettentheater; 45 Min.}

In einer magisch-tragischen Fantasiewelt versteift sich ein Puppenspieler darauf, ausgestorbene Wesen wiederzubeleben. Dazu hat er eine Kreatur gefertigt, die mit übernatürlichen Kräften ausgestattet ist, um ihn bei seinem Vorhaben zu unterstützen. L‘homme Fort interpretiert

kinematografische Mythen wie Frankenstein, Conan der Barbar oder Die Schöne und das Biest in einem Kontext von „Kreatur und ihr Schöpfer“ neu. Das Stück thematisiert universelle Motive und lässt mythische Figuren, deren Legenden alle kennen, wieder auferstehen. Diese visuelle Erzählweise präsentiert lebensgroße Figuren aus Holz, Stahl und Motoren, die der Puppenspieler von einem Gerüst herab gespielt. In diesem Universum vermengen sich Humor und Emotion mittels einer Szenografie aus Rost, mechanischer Maschinerie und beweglichen Rollen.

Von & mit: Anthony Mainguet

 

CIE. ESCALE: »D'UN SOUFFLE TU CHAVIRES«

{Figurentheater; 50 Min.| ab 8 J.}

Sie verkauft Worte. Er führt Krieg. Sie wird vom Volk geliebt. Er kann es nicht ertragen, gefürchtet zu sein. Sie durchstreift das Land. Er träumt von seiner Wahl zum Präsidenten. Eine Rede ist dafür nötig, die sie schreiben könnte. Er nimmt sie ihr weg. Sie erzittert, er erleidet Schiffbruch. Von Liebe und Macht, den geheimen Sprachmechanismen, angetrieben, entwickeln sich die Figuren zwischen eigenartigen Marionetten und trügerischen Körpern. Ein Musiker haucht ihnen Leben ein, obwohl sie nicht mehr sind als Masken auf einem Gestell.

Von & mit: Grit Krausse, Hugues Hollenstein, Guillaume Druel, Tarik Chaouach, Lara Manipoud, Karine Delaunay, Jörn Gehlker, Yohan Nicol

 

CIE. KIKAS GAYA: »118KG«

{Akrobatik; 20 Min.}

64 Kilogramm plus 54 machen zusammen 118 Kilogramm. Diese schwingen zuerst sachte hin und her an einem losen Seil, dann immer stärker, mit unaufgeregten, aufeinander abgestimmten Bewegungen, beide Körper sich blind vertrauend. Eine hält an zwei Händen alles

in der Hand, die andere sich dem Fall preisgebend. Sandrine Duquesne und Marie Jolet sind zusammen 118 kg.

Von & mit: Sandrine Duquesne, Marie Jolet, Marjolaine Karlin


CIE. L'ACCOUDOIR: »MAL DE TERRE«

{clownesque Akrobatik; 40 Min.}

Wie eine Sardine aus der Dose, scheitert Cancre, Unglücksmatrose durch und durch, von Tag zu Tag am Leben. Er kennt weder Konventionen noch Gemeinschaftscodes. Er, der nie mehr als die Einsamkeit unter Wasser kannte, navigiert sich blind in Richtung der Landbewohner:innen und teilt mit ihnen die Erinnerungen an seine bittere Existenz. Er versucht sich mithilfe des Publikums und seiner Flasche Wein ein Erdenleben aufzubauen. Von der Idee vielleicht eines Tages anzukommen und der Held zu werden, von dem er immer träumte, ist er sehr verängstigt.

Von & mit: Raphaël Adamczyk, Production Curry Vavart

 

CIE. LES MONSTRUEUSES: »LA FEMME SQUELETTE«

{poet. Figurentheater; 60 Min.}

Eine merkwürdige Stimmung gleitet in einem dunklen Gässchen über eine Figur, die einen aus zweifelhaftem Holz gezimmerten Leichenwagen schiebt. Ein Rabe und eine elegante Dame wandern auf und ab, und nehmen das Publikum mit bis zum Ort der Vorstellung. Sie erzählen uns die Geschichte der Skelettfrau, ein unglückliches Mädchen, das im Norden der Welt ins Meer geworfen wurde. Skelettteilchen tanzen in detailreicher Ausstattung – mechanisch angetriebene Wellen und Aquariumswelten, im Fleisch (davon aber nicht zu viel) und im Knochen. Die Atmosphäre ist grotesk, burlesk, gothisch und comicartic – gefüttert von kinematografischer Bildgewalt – mit magischen Laternen, Schattentheatern und großen Illusionen. Man lacht sich kaputt, es ist aber auch trashig, ironisch und grell wie mexikanische Calaveras. Wir sprechen hier von Veränderung, Metamorphose, Mystizismus, Magie, aber auch von Politik und Revolution.

Von & mit: Roberta Pracchia, Emmanuel David, Laure Chartier, Vincent Erdeven (Zenzile), David Guillaume, Massimiliano Maccarinelli, Benoit Dattez – Hugues Protat – Spontus, by-lab, Chloé Paillotin


CIE. MABOUL DISTORSION: »LA CUISINE«

{Küchenclown; 5 Min. | ab 5 J.}

Der eine ist ein sadistischer Wirt, ein schrecklicher Tyrann, der es mag, wenn man ihm beim kleinsten Augenbrauenzucken bereits gehorcht. Der andere ist der Tunichtgut, Prügelknabe und Opfer des ebenso verrückten wie genialischen Chefkochs. Von Schneebesenschlägen zu Messerstichen – ein grundsätzlich harmloses Rezept bringt die Soße zum Überkochen: Senf steigt ihnen in die Nase und die ganze Stimmung schlägt in Essig um. Dieses rhythmische und visuelle Stück interpretiert den klassischen Bezug eines Clownsduos (der Schöne und der Hässliche, der Schlaue und der Dumme, der Starke und der Schwache) neu – auf offensichtlich groteske Art und Weise.

Von & mit: Jean Lucas, Mario Hochet, Freddy Mazet, Anthony Busson, Damien Bossis


CIE. MAUVAIS COTON: »LE VOL DU REMPART«

{Akrobatik Spekatakel + Live Musik; 60 Min. | ab 8 J.}

Die Compagnie Mauvais Coton bringt mit ihrer Besatzung unsere Sinne und Emotionen ordentlich zum Torkeln! Diese höchst rastlose Zirkusbande kann sich Akrobatik nicht ohne Musik vorstellen. Sie verbinden den Himmel mit dem Boden, erschaffen Figuren und schnellen hoch, finden die Balance und stürzen freiwillig ab. Hier treffen sich eine Harfenistin, ein Akrobatenclown, ein poetischer Musiker und ein Tänzer, der schon lange den Boden zugunsten extremer Höhe verlassen hat. Körper, die an Limits gebracht werden, Dringlichkeit, die aus allen Poren drückt. Ein Stück, das Fragen nach Kletterei, dem Traum vom Fliegen und dem sich aus allem Herausreißen mit jedem verfügbaren Mittel stellt. Und wenn das bedeutet, die abseitigsten und extremsten Wege zu beschreiten, um überhaupt den Wall zu passieren, der uns vom Unendlichen trennt. Lasst uns genau diese Wege nehmen! Ab einem bestimmten Moment muss man sich Gefahr aussetzen, man muss von Zeit zu Zeit alle Vorsicht sausenlassen, damit sich das Leben entfaltet! Es geht um Liebe, die Reise auf dem Lebensweg und die Menschheit allgemein.

Von & mit: Anne-Lise Allard, Vinecent Martinez, Katell Boisneau, Moïse Bernier, Nicoals Bachet, Sébastien Lhommeau, Antonin Liège, Eric Dutrievoz, Alexis Pawlak


CIE. MONKEY STYLE: »BABYLLOON«

{clowneske Akrobatik; 30 Min. | ab 12 J.}

Kautschuk ist das Material dieses Clowns. Ballons in groß, klein, lang, rund, oval und, nicht zu vergessen, immer ziemlich bunt sind sein Fetisch. Seine Obsession. Dabei ist er so maßlos herzzerreißend, dass er sein Publikum im Sturm nimmt. In den Ballon taucht er ein, aus ihm schaut er hervor. Er musiziert mit ihm. Er spielt mit ihm. Aber auch mit dir. Die unerschöpflichen Möglichkeiten, die sich hier gestalterisch auftun, sind Formen von Einfallsreichtum, Kraft, Kurzweil und humoristischer Bewaffnung. Ziehst du mit ihm in den schelmischen Kampf?

Von & mit: Gabriel Aguiar Romay

 

CIE. PRESQUE SIAMOISES: D´ÉBAUCHE

{Kontorsion; 44 Min. }

Sie beschäftigen sich wieder mit sich. Das ist nicht so leicht. Vielleicht zum letzten Mal. Vielleicht zum letzten Mal. Sie sind ansonsten randvoll: mit Manien, Erinnerungen, Erwartungen.Voilà – hier kommt ihre Festordnung: Körper an Körper Fuß an Fuß Hand an Hand Kopf an Kopf. Kommt und schaut selbst!

Von und mit: Flora und Sophie, Gilles Cailleau, Camille Lacombe, Atelier Vapeur, Sebastien Thomazo

 

CIE. STERENN: »LITTLE BIG MEN«

{Puppazzi; 60 Min.}

Jean Lucas und Anthony Gorius orientieren sie sich an den Pupazzi: einer italienischen Marionettentechnik, die aus einem winzigen Puppenkörper und dem Kopf des jeweiligen Spielers besteht. In der Verbindung aus dem fast schon lächerlichen Marionettenspiel, ihrer ungeschickten und versetzten Gesten sowie ihrem clownesken Spiel, treiben uns diese Figuren permanent zwischen Humanität, Groteske und Komik hin und her. „Little Big Men“ ist eine Folge von Sketchen zum Totlachen, unmöglicher akrobatischer Glanzleistungen, zufälliger Tanzschritte und komplizenhafter Rivalität zweier verrückter Figuren.

Von & mit: Jean Lucas, Anthony Gorius

 

CIE. LES TÊTES D'AFFICHE: »CIRQUE S'LEX 'N SUEUR«

{Clowneskes Trio; 50 Min.}

Sie sind zu dritt, sie sind kross, sie sind Junggesellen und sie sind zum Anbeißen sexy. Außerdem sind sie Clowns ohne rote Nase und ohne jeden Schnickschnack. Es riecht hier permanent nach Benzin, Schweiß und herber Männlichkeit. Aber auch nach Unvermögen, einer Prise Populismus und einer Winzigkeit Chauvinismus, die jedoch in diesem herzzerreißend-charmanten, musikalischen wie clownesken Spektakel deine Lachmuskeln extrem herausfordern. Sehr wahrscheinlich wirst du diese drei kernigen Typen am Ende mit nach Hause nehmen wollen.

Von & mit: Guillaume Lung Tung, Yvan Mesieres, Guillaume Thiery, Michaël Egard

 

CIRK BIZ'ART

{Zirkusshow; 60 Min. | ab 6 J.}

Hast du Zeit? Und keine Angst? Der Cirk biZ'arT kümmert sich um den Rest, nimmt dich an Bord für eine abgedrehte Kabarettstunde voll Nouveau Cirque nach altem Rezept. Eine Stunde. Das sind ziemlich genau 60 Minuten – voll mit Stepptanz, Tanzbeinchen, Levitation und einer Hellseherin, Boxkampf, Abfahrtski und französischem Cancan. Das knallt und swingt. Das haut deine Oma um! Aber wer sind diese Zirkusbiester? Zu dritt. Und schön. Sie sind polyglott. Machen Zirkus. Und das gut. Sehr gut sogar. Und zudem sind sie sehr bescheiden!

Von & mit: Laurie Roger, Jonah Katz, Rémy Bombled, Anaëlle Strauch, Mélusine Godard

 

CIRQUE ÉLECTRIQUE: »STEAM«

{Nouveau Techno-Cirk’n Roll; 55 min | ab 13 J.}

STEAM: Europas Stern sinkt – in diesem Stück, das von Blade Runner zu Iggy Pop mäandert, erfahren wir davon. STEAM kommt zugleich willkürlich unpräzise und unscharf daher: Ist Schall und Rauch, immateriell und dunstig – ist wie elektrischer Nebel, in dem sich sämtliche Formen, Bilder und Vorstellungen langsam wabernd ausbreiten. Von post-industrieller Ästhetik inspiriert, sind hier Zeitwahrnehmungen allenfalls vage präzisiert, die Erzählweise entwickelt sich aus Dunst. Zirkuskunst trifft auf den Techno eines Ein-Mann-Orchesters. Fabriklärm untermalt ein beängstigendes Szenario auf einem Gerüst, in einem Kubus. Und deine schlimmsten Alpträume werden hier Realität. STEAM ist ganz gewiss immer ein Risiko.

Von & mit: Thai Lai Huynh, Maxime Cravenne, Diop Abdel Kader, Séverine Bellini, Johan Sautereau, Laurent Fraioli, Hervé Vallée, Tarzana Fourés, Jerome Chaleix

 

CIRQUE INEXTREMISTE: »EXTENSION«

{Nouveau Cirque; 75 Min. | ab 6 J.}

Auch im neuen Stück des Cirque Inextremiste treffen wir die Protagonisten aus dem früheren Stück „Extrêmités“, das wir bereits in Lärz gezeigt haben, wieder: Nachdem Rémi seinen Rollstuhl eingebüßt hat, ‚bewaffnet‘ er sich nun mit schwerem Gerät und kehrt mit einem Minibagger auf die Bühne zurück. Die Lähmung seiner Gliedmaßen wird auf diese Weise komplett beseitigt und er kann sich nun einer mechanisch verstärkten Akrobatik bedienen, die ebenso kraftvoll wie unglaublich präzise ausfällt. Auch in „Extension“ (dt. Streckung) schreiben die Inextremistes Theatergeschichte, oder habt ihr schon mal einen Bagger als Protagonist und Klettergerüst in der Manege gesehen? Akrobatische Gleichgewichtsübungen in voller Geschwindigkeit, Sprungtraining als hätte die Schwerkraft jegliche Gesetzmäßigkeit eingebüßt sowie Diesel und Schweiß sind die Zutaten für ein Spektakel, das dir Herzrhythmusstörungen bescheren wird!

Von & mit: Yann Ecauvre, Rémi Lecocq, Jérémy Olivier, Sylvain Briani-Colin, Jack Verdier, Frédéric Guillaume, Julien Michenaud

Mit freundlicher Unterstützung des Institut Français Berlin


CIRQUE PARDI!: »BORDERLAND«

{Noveau Cirque; 75 Min. | ab 8 J.}

Vom Sichtbaren zum Unsichtbaren, von subtiler Körpersprache zum Unaussprechlichen – ein Zirkus, der aufrichtig und experimentell den Augen schmeichelt und die Ohren explodieren lässt. Oder umgekehrt. Der Zirkus des Cirque Pardi! ist theatralisch, visuell und kühn, unvorhersehbar und humoristisch. Mit fröhlicher Freiheit und ohne Gnade zeigen uns die Darsteller:innen dieses Zirkuskollektivs das Menschsein unter dem Brennglas verschiedener Facetten. Sie streifen Grenzen und Risiken, bleiben immer sichtbar, nähern sich bis an die Berührungspunkte, spielen Grenzen, reißen Mauern ein, hinterlassen Berge – kleine Schleuderspuren im großen Krach. Zwischen Tanz, Verfolgung, Stille, Routine und mithilfe einiger Zirkusdisziplinen entwickeln und begegnen sich die Artist:innen.

Von & mit: Thierry de Chaunac, Daniel Görich, Loï Praud alias Pélo, Maël Tortel, Carola Aramburu, Clémentine Lavagne, Antoine Bocquet, Sébastien Le Reste, Timothée Loustalot Gares, Lola Kirchner, Elske van Gelder, Nicolas Quetelard

 

CIRQUE ROUAGES: »...SODADE...«

{Spektakel; 50 Min. | ab 8 J.}

Immer wenn es stürmt, nähert sich ein alter, lang schon exilierter Mann dem Meeresufer. Vom Wind im Gesicht gestreichelt, kehrt er in entlegene Erinnerungen ein. Ein durch eine glückliche Nostalgie geweckter Traum hält ihn am Leben, koste es was es wolle. Wie Wellen

aus einer vergangenen Zeit kommen und gehen vier Körper im Gleichgewicht um ein endloses Seil. ...Sodade... ist zudem für zwei Musiker, die spielen, singen und eine Fabel aus großer Höhe erzählen, eine Hymne auf das Leben auf einer einzigartigen Struktur.

Von & mit: Aurélien Prost, Johanne Humblet, Facundo Diab, Sarah Babani, Maël Oudin, Anouk Germser, Clément Agate, Remi Athonady, Emilien Agate, Julien Athonady


COLLECTIF A/R: »ETATS DES LIEUX«

{Tanz; 20 Min.}

Etats des lieux (dt. Bestandsaufnahme) ist aus dem Wunsch geboren, verschiedene Orte durch Musik und Tanz zu besetzen. Jeder Standort inspiriert einen neuen Zeit-Raum, indem musikalische wie getanzte Kreation ins Spiel gebracht wird. Diese Erkundungen ermöglichen einzigartige Bild- und Blickperspektiven. Raum hängt einzig am Faden der Gegenwart, ist Herausforderung, tritt aus dem Alltäglichen, schwingt nach und lässt sich für Zeitenwechsel nutzen. Ein Perkussionist, ein Mann und eine Frau, die zusammen leben und arbeiten, suchen im Wandel von Geschichte, sozialer Funktion und Architektur nach neuen Mitteln sich zu kombinieren und schließlich die eigenen Disziplinen so weit durcheinander zu bringen, bis die ursprüngliche Rolle des Einzelnen verschwindet.

Von & mit: Thomas Demay, Olivia Caillaud, Sébastien Hervier


CORPUS: »CAMPING ROYALE«

{Theater; 35 Min.}

Zwei Königinnen aus einer vergangenen Zeit begeben sich auf eine absurde Campingtour weit vom Hof entfernt. Ohne Dienerschaft müssen sie sich einzig auf ihre Kreativität verlassen, um in der Wildnis zu überleben. Ihr Schloss, ihr Hofstaat, ihre königliche Ausstattung sind auf einfache Zelte reduziert, königliche Tänze müssen auf einfache Weise ausgeführt werden, zum Mittag wird geangelt und sie müssen mit unvorhersehbaren Launen der Mutter Natur klarkommen. Ein charmantes und interaktives Abenteuer für jedes Alter.

Von & mit: Carolin Lindner, David Danzon, Anika Johnson, Emily Poirier, Isorine Marc


DAN MARQUES (CIA. CIRCENICOS):»FUNNYKITO SHOW«

{Clownesqer Magier; 40 Min.}

Eine Pfeife, größer als eine Faust, poppt mitten im Satz urplötzlich aus seinem Mund, sein Hut, scheinbar festgewachsen in der Luft, macht uns staunen, seine quirlige Pelztierratte springt beherzt in die Reihen des Publikums, das lustvoll zu kreischen beginnt. Dan Marques hat es mit den Menschen, er liebt das Spiel und die Illusion ist sein bester Freund. Wie auch das faszinierte Publikum am Schluss seiner Illusionsshow, zu der der sympathische Magier nicht mehr als ein paar kleine Dinge braucht.

Von & mit: Dan Marques

 

»DIAMOND MOTEL«

{multimediales Theater; 90 Min. | ab 12 J.}

Ein Schriftsteller sitzt in einem Provinzmotel fest und wartet. Liest, schreibt, raucht und sieht aus dem Fenster. Auf schlaflose Nächte folgen verkaterte Tage. Weitere Gäste gibt es ansonsten keine. Der Rezeptionist vertreibt sich die Zeit auf der Gitarre, die Neonreklame blinkt vor sich hin, es regnet und am Horizont braut sich etwas zusammen... Eine audiovisuelle Reise der Extraklasse zwischen Lesung, Kino und Konzert. Diese perfekte Symbiose von drei sympathischen Slackertypen, die ihre Bestimmung in Musik und Bild und Text gefunden haben,

immer ein bisschen traurig sind und deren Blick immer sehnsuchtsvoll am Horitheater zont kleben bleibt, nimmt uns ein bisschen

Fernweh. Oder gibt es uns zurück.

Von & mit: Digger Barnes, Fanz Dobler, Pencil Quincy

 

EVANGELIA NIKIFOROU: »LEMONIA«

{Objekttheater; 45 Min. | ab 6 J.}

Mehl, Wasser, Zucker, Öl, simpel, aber gut. Zeit verrinnt. Genau wie der Brotteig Zeit braucht, um zu reifen, so gereift ist auch Lemonia. Die an Jahren erfahrene Puppenfrau erfreut sich an ihrem kindlichen Spiel, lacht, weint, wird wütend und besänftigt ihren Schatz wie ein

schreiendes Kind behutsam in ihren Armen. Vor uns lässt sie sich ein auf Erinnerungen voller Schmerz und Freude in ihrem Leben. Dank Evangelia Nikiforou dürfen wir Lemonia zuschauen, mitfühlen, teilhaben.

Von & mit: Evangelia Nikiforou, Stathis Markopoulos, Eleni Alexiou, Nevma Theater, Christos Alexopoulos

 

FERENC FEHÉR: »TAO TE«

{Tanz; 40 Min. | ab 10 J.}

Lagerfeuerknistern und Vogelpfiffe: Zu Beginn des Tanzstückes „Tao Te“ ahnt das Publikum wenig von der Vielschichtigkeit, die sich hier in Tanz und Bewegung kraftvoll entladen wird, und die unentbehrlichen Partnerschaften thematisiert. Wer glaubt, es handele sich um eine romantische Idylle, der wird eines Besseren belehrt. Ein Kampf gegen unbekannte Gegner und Kräfte macht aus Liebenden Feinde: Bald kämpfen die beiden gegen unbekannte Gegner oder Kräfte, bald gegeneinander. Eine sich zwischen Breakdance und modernem Tanz bewegende Choreografie, die sich ohne jede Hemmung alltäglicher Bewegungssprache bedient. Dieses Duett handelt von Liebe, Freundschaft, Hass und schließlich aber auch einer guten Portion Humor.

Von & mit: Ferenc Fehér, Balázs Szitás, Gabi Bánki, Dávid Kovácsovics

 

GINTERSDORFER/KLAßEN: »NOT PUNK, POLOLO«

{transkultureller Pokultur-Clash; 90 Min. | ab 10 J.}

Ausgangspunkt ist der legendäre John Pololo aus der Côte d’Ivoire, ein Dieb und Mörder für hochkarätige Auftraggeber aus Politik und Wirtschaft, der in den 1980er und 90er Jahren eine stilprägende Kunstfigur geschaffen hat. Der stilbewusste Kriminelle hat Sprüche und Tanzstile erfunden, die von der ivorischen Gruppe R.A.S. zu Rap-Hits gemacht wurden. Ins transkulturelle Who-is-Who wirft die Tänzerin Cécilia Bengolea ihre Kenntnisse der aktuellen Club- und Internet- Tanz-Phänomene wie Twerking, Crumping und vor allem Voguing. Formal orientiert sich die Inszenierung an den sogenannten „Varietoscopes“, in denen mit einfachen Mitteln maximale Wirkung erzielt wird. Analog zu den schnellen Wechseln der Choreografien bewegt sich auch das Bühnenbild rasant. Not Punk, Pololo präsentiert einen hölzernen

Deus Ex Machina: Eine Fein-Mechanik des Objektes und des Tanzes, der Musik und der Attitudes, in der die einzelnen Elemente in einem Dialog direkt aufeinander reagieren, als würden sie sich Kommandos geben. Durch die unterschiedlichen Körper sind auch unterschiedliche

Body-Languages ebenso vorhanden wie verschiedene Sprachen – daraus resultieren jede Menge Übersetzungsfehler. Not Punk, Pololo untersucht und analysiert diese popkulturellen (Miss-) Verständnisse und bringt neue Assoziationen hervor, die nicht das Immergleiche bestätigen, sondern ungeahnte Parallelen und neue Herleitungen produzieren.

Von & mit: Marc Aschenbrenner, Cecilia Bengolea, Nadia Beugré, Jean-Claude Dagbo alias DJ Meko, Gotta Depri, Karin Enzler, Ted Gaier, Hauke Heumann, Nadine Jessen, Yao Joseph Koko alias Shaggy Sharoof, Jezzeline Preach, Anta Helena Recke, Paula Sanchez, Eric Parfait Francis Taregue alias SKelly, Richard Siegal, Hans Unstern, Franck Edmond Yao alias Gadoukou la Star, Monika Gintersdorfer, Knut Klaßen, Gabriel Loebell-Herberstein, Katinka Deecke, Timor Litzenberger

Diese Produktion wird ermöglicht durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ im Rahmen der Gastspielförderung Tanz aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie der Kultur- und Kunstministerien der Länder.

 

JOHN MORAN: »ÉTUDES: AMSTERDAM (THE CON ARTIST)«

{Multimediales Theater; 50 Min. | ab 10 J. | eng.}

John Moran ist der Wundermann unter den zeitgenössischen Komponisten. In den 1990ern hat der dichtende Performer Bombast-Opern mit Protagonisten wie Uma Thurman, Allen Ginsberg und Iggy Pop aufgeführt. Und sich danach der kleinen Form zugewandt. Jetzt steht der Künstler allein auf der Bühne. Aber er bekommt Gesellschaft. Das Solo Etudes: Amsterdam hält Rückschau auf seine Tage in der Hafenstadt. Und belebt die Begegnungen, die er mit Freunden und Gefährten hatte. Lippensynchron verwandelt er deren Worte vom Band zu

einer Soundcollage aus gesampelten Geräuschen des Alltags. Asphalt-Musik, lebensnah.

Von & mit: John Moran


LA CHOUING: »H-S«

{makaberes Theater; 50 Min. | ab 8 J.}

Drei Clowns, die noch nicht tot sind, scheitern vor ihrem Publikum. Sie räumen auf für ein neues Spektakel aus Resten, Stücken, alten Erinnerungen und aus Musik, die aus Holzstückchen gemacht ist. Man erkennt den angestaubten Faden, der alles zusammenhalten soll. Dennoch: Unsere Drei wollen daran glauben! Sie wollen spielen. Ihre Freude als Demonstration von Stärke verpuppen. Spielen wie in einem wiedergefundenen Königreich. Spielen um zu leben. H-S ist ein doppelter Boden: Ein Clown ist halb Möwe halb Tarzan, und von den anderen beiden ist einer komplett verrenkt, der dritte längst verfallen und verjährt.

Von & mit: Alain Bourderon, Luc Costa alias Lucas, Julien Lett

 

LEHMANN & WENZEL: »DER FREISCHÜTZ«

{Objekttheater; 60 Min. | ab 12 J.}

Samira Lehmann und Stefan Wenzel spielen um ihr Leben. Mit Objekten und Figuren, E-Gitarren und Hochzeitskleidern entführen die beiden in kleine Idyllen und große Alpträume. Inmitten von Jagdglamour und Trashmusik geht es um die wirklich wichtigen Dinge des Lebens: Die Jagd und die Liebe. Frei nach Apels Volkssage und von Webers Oper geht es tief in den dunklen Wald, wo die erbarmungslose Wildnis lauert und nur die Erbförsterei ein Gefühl der Heimat bieten kann. Doch Vorsicht, so mancher Schuss wird ins Schwarze treffen. Objekttheater trifft Rockoper.

Von & mit: Samira Lehmann, Stefan Wenzel, Michael Vogel

 

LEO BASSI: »REQUIEM FOR LOST INNOCENCE«

{Terrorclown; 90 Min. | ab 14 J. | eng.}

Ein Requiem wird liturgisch definiert als Messe im Gedenken und zur Ehre von vergangenem Leben… Leo Bassi präsentiert nun das „Requiem eines Clowns“, mit Film und Musik, Aktionen auf und vor der Bühne, in der durch viel Lachen, Artistik, Humor und Dramaturgie eine Feier symbolisiert und ritualisiert wird, die zur Ehre aller alten Clowns und Mimen abgehalten wird. Zwischen Provokation, voll tiefer Emotion und großer Glückseligkeit! 2014 bekam Leo Bassi Post aus dem Jahr 1896 – mit Filmaufnahmen des Clowns Giorgio Bassi, seinem

Großvater. Emotionale Schauer überkamen ihn: Er war tief berührt von „Giorgio Bassi’s Truppe“ in ihren Clownskostümen, wie sie mit strahlendem Lächeln spielten. Als im Geiste doch so Gottloser musste er sich nun fragen: „Erhalte ich womöglich göttliche Nachrichten von Giorgio Bassi aus dem Jenseits?“

Von & mit: Leo Bassi


MARTIN CLAUSEN & KOLLEGEN: »GESPRAECH HABEN / OHNE WORTE«

{physisches Theater; 80 Min. | ab 12 J.}

Gesprächsszenarios, wie Treffen einander Unbekannter, Verkaufsdialoge, Gespräche scheinbar der Sprache mächtiger und nicht mehr ächtiger – tragikomische Annäherungen, im Halten, Aushalten, Gewinnen und Verlieren von Kontakten sind die „Essenz“ von „Gespräch

haben / Ohne Worte“. Die in authentischen Szenarios entstandenen Texte werden mit künstlerisch-künstlichen Bewegungen kombiniert. Dabei wirkt die variierende körperliche Nähe wie ein Filter, der das Sich-Näherkommen und Sich-Distanzieren sowie das spielerisch-trickreiche der Sprache herausstülpt. Die solistisch wie als Band agierenden Musiker weben einen mitunter filmischen Teppich, der die an und für sich absurde Kombination von Körperlichkeit und Text neu vereint. Absurde, als falsch empfundene Situationen werden in einen als richtig empfundenen Kontext gesetzt.

Von & mit: Martin Clausen, Rahel Savoldelli, Peter Trabner, Mario Schulte, Doc Schoko, Harald Wissler, Ivan Bazak, Benjamin Schälike, Lisa Kentner, Malena Modéer, Werner Waas, Mia Sellmann, Johannes Hock

Diese Produktion wird ermöglicht durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ im Rahmen der Gastspielförderung Tanz aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie der Kultur- und Kunstministerien der Länder.

 

NIMÚ THEATER: »EINLEBEN«

{physisches Theater; 70 Min.| ab 8 J.}

Das Stück entspinnt sich über der Beziehung eines Paares und seinem Alltag. Es geht um Romantik und das Problem sich aneinander zu gewöhnen, verschwindende Gefühle und Routinen, die uns im Alltag einschläfern. Zeit dehnt sich und zieht sich zusammen in diesem Stück.

Mithin wirken die Charaktere, als hätten sie aufgehört, sich zu bewegen. Ein einfacher Tisch und weißer Stoff sind die einzigen Requisiten auf der Bühne, auf der zwei Leute herausfinden, was es bedeutet, sich ans Lieben zu gewöhnen. Der verbleibende Raum ist mit Tanz, Akrobatik, Objektmanipulation und Musik ausgefüllt. Es beginnt alles an der Bar, wo in einer gewöhnlichen Nacht zwei Musiker ihr Spiel beginnen. Es ist die Nacht, in der alles beginnt und in der auch alles endet.

Von & mit: Irene Fas Fita, Johannes Stubenvoll, Matvei Saburov, Katya Averkova, Luigi Kovacs, Wladislaw Rachuba, Zahar Averkov, Sigrit Herfurth, Basia Chodorowicz

 

PETER TRABNER: »DER TOD DES EMPEDOKLES VON FRIEDRICH HÖLDERLIN«

{klassisches Sprechtheater}

Die freie Interpretation mit dem Schauspieler Peter Trabner und seinem Spielpartner, dem Baum, wird nachhaltig, ohne Licht- und Tonanlage, aufgeführt. Das Originalstück entstand im Jahr 1797 und ist das erste „Umweltdrama“. Es wurde jedoch niemals fertiggestellt. „Du bist doch der Baum. Du spielst doch keine Nebenrolle. Du repräsentierst doch die gesamte Natur. Du bist doch die eigentliche Hauptrolle.“ (Textauszug)

Von & mit: Peter Trabner, Dr. Frank Raddatz

 

SECHZIG90: »DER EINSAME WESTEN - VON MARTIN MCDONAGH. EIN THEATERABEND MIT IRISCHER KÜCHE«

{schwarzes Schauspiel | ab 12 J.}

Eine kleine Stadt irgendwo im Nirgendwo. Zwei Brüder haben soeben ihren Vater beerdigt. Der Pfarrer ist nach der Beerdigung mitgekommen, um sich zu betrinken und zum hundertsten Mal zu beklagen, was für ein schlechter Priester er sei. Er stehe einer Gemeinde von Mördern und Irren vor, womit er nicht ganz Unrecht hat, gab es doch in der Gemeinde mehrere rätselhafte Todesfälle. Während

sich die streitsüchtigen und konfliktunfähigen Geschwister immer weiter in einer zusehends aggressiver werdenden Spirale der Gewalt verstricken, entschließt sich der Pfarrer zu einem folgenschweren und verhängnisvollen Schritt. „Der Einsame Westen“ des irischen Autors Martin McDonagh ist eine rabenschwarze Tragikomödie über die bittere Feindschaft zweier Brüder in einer von Religion, Suff und Trostlosigkeit geprägten Umgebung. Einzig die Liebe könnte sie eventuell retten.

Von & mit: Nadja Stübiger, Kai Beck, Holger Kraft, Karl Walter Sprungala, Ulla O’Arslan, Hannah Wehrum, Jürgen Lier


SLAGMAN PRODUCTIES: »POP-UP!«

{Kategorie; 45 Min.}

Am Anfang scheint alles ganz normal. Zwei Menschen wie Du und ich, so stehen Bernd Burfeind und Jaap Slagman vor ihrem Publikum. Sie lachen, machen Witze, singen. Doch dann hält es sie nicht an diesem Ort. Den Ruf der Wildgans spüren sie in ihrer Brust und so folgen sie ihrem Herzen auf eine abenteuerliche Reise… Mal rasch und blitzschnell, mal unerträglich laut und dann ganz leise, mal frech und im nächsten Moment wieder herzerwärmend lieb, so inszeniert Slagman Producties eine magisch-versponnene Geschichte in und um eine hölzerne Reisekiste. Diese Kiste spuckt die kuriosesten Gestalten aus und lässt sie genauso schnell wieder verschwinden.

Von & mit: Bernd Burfeind, Jaap Slagman


STEFANIE OBERHOFF: »SCHNITZEL OF LOVE«

{Figurentheater; 50 Min. | ab 12 J.}

Wie göttlich wäre es, ließe sich Liebeskummer mir nichts dir nichts in positive Energie umwandeln! Der böse-märchenhafte Tenor des Stückes, in dem sich eine Frau ein Schnitzel aus ihrem Bauch schneiden lässt, um sich daraus ein putziges Wesen zu nähen, erzählt uns von

dieser Illusion. Im siedenden Fett der Pfanne singt die merkwürdige Kreatur das Hohelied der Vorfreude auf ihre Reinkarnation. Um anschließend an die Bestie verfüttert zu werden. Herrlich abgedreht zeigt uns Stefanie Oberhoff, wie das geht – Energie aus Elend zu ziehen. Im Grenzübertritt. Mit Figurenspiel und bildender Kunst. Kurzum ein Schöpfungsexperiment in drei gleichzeitigen Akten.

Von & mit: Stefanie Oberhoff, Robert Steijn, Winfried Walgenbach

 

THE BAG LADY THEATRE: »BAG LADY«

{Materialtheater; 20 Min.}

Dies ist die Geschichte einer einsamen Frau, die sich ihre eigene Welt baut, indem sie die einfachsten Objekte dafür benutzt. Allein mit dem Körper, erkundet sie die wortlose Poesie der Stille. Sie reist durch ihre Vergangenheit und Erinnerungen, die stets mit eigenen Wünschen

und Fantasien durchtränkt sind. Eine Tänzerin, die nicht tanzen kann, bis sie ihr Herz gefunden hat. Ein Liebender, der nach seiner Geliebten sucht und eine Geisha, die ein simples Bambusrohr als Todesinstrument benutzt. Ist sie am Ende nur eine verrückte altmodische Dame

oder verbirgt sie eine leidenschaftliche Vergangenheit? Wer ist die Bag Lady? Es gibt keine Worte, sie zu beschreiben – einzig eine perfekte Kombination aus Musik, Bildern, Songs und Stille.

Von & mit: Malgosia Szkandera, Sarah Anglada, Jean Louis Danvoye, Nick Lehane, Miguel Ángel García Rosa, Ana Szkandera

 

TON UND KIRSCHEN WANDERTHEATER: »HUNDEHERZ«

{Wandertheater; 75 Min. | ab 12 J.}

„Hundeherz“ ist eine Erzählung von Michail Bulgakow. Sie handelt von einem durch ein Experiment aus einem Hund entstandenen, grobschlächtig-ruchlosen Menschen, der sich zum Albtraum für seinen Schöpfer entwickelt. Die Geschichte spielt im Winter 1924/25

in Moskau, vorwiegend in der Wohnung des erfolgreichen und wohlhabenden Chirurgen Professor Filipp Filippowitsch Preobrashenski, der sich auf verjüngende Operationen spezialisiert hat. In einem Experiment implantiert er zusammen mit seinem Assistenten dem streunenden Hund Sharik die Hirnanhangdrüse und Hoden eines kürzlich verstorbenen Alkoholikers und Kleinkriminellen. Wider Erwarten überlebt der

Hund den Eingriff, gesundet und bekommt in den nächsten Tagen immer menschlichere Züge. Nachdem die Umwandlung in einen Menschen abgeschlossen ist, stellt sich heraus, dass er die negativen Eigenschaften des Spenders erbte: schlechte Manieren, Aggressivität,

vulgäre Ausdrucksweise und einen starken Hang zum Alkohol. Der neue Mensch macht mit seinem Verhalten das Leben in der Wohnung des Professors zu einem Albtraum, was diesen und seinen Assistenten dazu veranlasst, die Verwandlung rückgängig zu machen.

Von & mit: Margarete Biereye, David Johnston, Polina Borissova, Regis Gergouin, Richard Henschel, Rob Wyn Jones, Nelson Leon, Daisy Watkiss, Catherine Launay

 

TUMBLE CIRCUS: »DEATH OR CIRCUS«

{Akrobatik; 50 Min.}

MODERN LIFE IS RUBBISH Was wir brauchen, sind Ratschläge, Führung und Helden. Kenneth Fall, Schaustellergott und Retter von Afrika sowie Tina Machina, Königin von Schweden und weiße New Age Zirkushexe sind unterqualifiziert aber nichtsdestotrotz übertrieben

eifrig, mit uns ihr absurdes Wissen darüber zu teilen, wie der Planet Erde noch zu heilen ist. Können berühmte Anarchisten und Zirkusschelmereien unsere Kinder retten? Death or Circus ist ein schlechter Rat und absurde Zirkussatire über moderne Kultur. Tumble Circus wollen Straßentheater machen, dass dem Publikum krasse Fragen stellt. Quasi Straßentheater auf der dunklen Seite des „feel-good“. Dysfunktionale Familienunterhaltung!

Von & mit: Kenneth Fall, Tina Machina


WULFF-WERTHNER + LUBICH: »TÖDLICHE FRAUEN – WAHRE GESCHICHTEN! 7 MÖRDERINNEN, 7 SONGS, 7 PERFORMANCES«

{Performance + Live Musik; 80 Min. | ab 16 J.}

Sieben Frauen aus unterschiedlichen Zeiten und Ländern, die (eventuell) gemordet haben: Charlotte Corday, Lizzie Borden, Elizabeth Bathory, Magda Goebbels, Aileen Wuornos, Maria Tarnowska und Gesche Gottfried. Liebe, Verrat, Wahnsinn. Schuldig oder nicht schuldig? Täterinnen oder Opfer? Manche wurden zu Heldinnen gemacht, manche zu Monstern. Sieben Performerinnen aus den Bereichen Tanz und Video entwickeln eine (Multimedia-) Performance zur Live-Musik von FAKE mistress. Hier begegnen sich die tödlichen Frauen in einer Talkshow voller Posen und Bewegungen, Wahrheiten und Unwahrheiten.

Von & mit: FAKE mistress/Olivia Pils, Barbara Lubich, Elisabeth Wulff-Werthner, Mila Burghardt, Ulrike Ertl, Anna Fotiadou, Cindy Hammer, Anne Klein, Kirsty Kross, Johanna Olausson